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Fotos: Januar 2009

Palastvisite

Ein Besuch in Deir el-Ballas

Rund zwanzig Kilometer südlich von Dendera liegt auf dem westlichen Nilufer der Ort el-Ballas, etwa gegenüber von Qeft. Etwas weiter nördlich befindet sich die kleine Siedlung ed-Deir mit einer "Deir el-Ballas" genannten antiken Stätte. Daniel Jackson hat sich per Minibus auf den Weg gemacht und ist fündig geworden...


Quelle: Google Earth (modifiziert)

Die Anreise gestaltete sich von Luxor aus denkbar einfach: Direkt ab der Fähre in einen der Minibusse, die nach Qena fahren wollten. Nachdem allen klar war, dass Daniel Jackson nach ed-Deir bei el-Ballas wollte, ging es los - und problemlos bis dort. Vor Ort angekommen, fiel die Orientierung dank der ausgezeichneten Luftbilder sehr leicht. Von der Hauptstraße waren es ein paar Hundert Meter bis zum Wüstenrand zu gehen, dann war das Ziel schon erreicht. Jetzt mussten nur noch die einzelnen Punkte gefunden werden...

Zu sehen gab es heute noch einiges, wenn man der vorhandenen Literatur glauben wollte: Der Ort war vermutlich schon seit prädynastischer Zeit besiedelt, seit dem Mittleren Reich lassen sich deutliche Bautätigkeiten nachweisen. Die heute sichtbaren Strukturen stammen aber allesamt aus späterer Zeit. Aus der Zweiten Zwischenzeit, die das Mittlere und das Neue Reich trennte, sind zwei Gräberfelder entdeckt worden, vermutlich aus dem frühen Neuen Reich zwei Ziegelpaläste. Diese sind, ganz entsprechend ihrer Lage, als "Nordpalast" und "Südpalast" bekannt. Außerdem soll es Reste einer Siedlung geben.


Quelle: Google Earth (modifiziert)

Daniel Jackson war am Rande der Wüste angekommen und schnell der Meinung, einfach in südlicher Richtung gehen zu müssen, um über den Nordpalast zu stolpern.

Praktischerweise gab es einen Weg genau in diese Richtung. Im Schatten döste ein Hund, der aber glücklicherweise keine Notiz von dem seltsamen Fremden nahm. So konnte Daniel Jackson ungestört dem Weg folgen und nach kaum 50 Metern die ersten gemauerten Rechtecke bestaunen.

Diese waren natürlich nicht antik, es war aber auch nicht zu erkennen, welchem Zweck sie dienten. Daniel Jackson vermutete im abgegrenzten Bereich antike Mauerreste. Auch bei den nächsten Mauern konnte er diese Vermutung jedoch nicht untermauern.

Nur wenige Meter weiter war aber deutlich, dass hier jemand gegraben hatte.

Das Gelände wurde vermeintlich bewegter, was aber sicherlich nur auf Ausgrabungsaktivitäten zurückzuführen sein dürfte. Der Nordpalast war also offensichtlich erreicht. Etwas weiter konnte man auch deutlich dicke Lehmziegelmauern erkennen, die erstaunlich hoch erhalten waren.

Der Nordpalast umfasste eine Fläche von rund 150 x 300 Metern und war von einer Umfassungsmauer umgeben. Er bestand aus mehreren Säulenhallen und verfügte im Zentrum über zahlreiche Magazin- und Gefängnisräume. Auf Grund seiner dicken Außenmauer diente der Palast zum Beginn des Neuen Reiches den Pharaonen Ahmose und Amenhotep I offenbar bei ihren militärischen Vorhaben zur Vertreibung der Hyksos als Festung. Von beiden Pharaonen fand man bei Ausgrabungen vor Ort Kartuschen.

Da weit und breit kein Gafir zu sehen war, pirschte sich Daniel Jackson vorsichtig näher an die sichtbaren Mauern heran. Es war schon beeindruckend, was der Ägyptologe Reisner hier ausgegraben hatte. Angeblich ließ sich dieser Palasttyp nirendwo sonst im ganzen Land nachweisen.

Über den zentralen Magazinen und Gefängnisräumen sollte sich früher ein turmartiger Aufbau befunden haben. Von diesem war freilich heute nun wirklich nichts mehr zu sehen. Gleiches musste für die Säulenhallen gelten.

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