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Daniel Jackson war mittlerweile an den Mauern angekommen und konnte sich von deren Massivität überzeugen. Auch ihre Höhe war erstaunlich.

Zwischen den Resten der Ruinen wanderten heute Ziegen umher, die von Frauen aus dem angrenzenden Ort bewacht wurden. Mensch und Tier waren über den ungewohnten Besucher sehr erstaunt, nahmen ihn aber freundlich in Empfang.

Daniel Jackson hatte gelesen, dass vermutlich hier in Deir el-Ballas auch schon im Mittleren Reich mindestens ein Tempel vorhanden gewesen sein könnte, da man Hinweise auf Herrscher der Zweiten Zwischenzeit im Dorf selbst gefunden hatte. Davon war aber heute nichts mehr zu sehen. Statt dessen war noch einmal ein Blick auf die Mauern angebracht, bevor die nächste Etappe der Wanderung anstand.

Daniel Jackson entfernte sich aus dem direkten Palastbereich und ging in westlicher Richtung der Straße entgegen. Aus etwas Distanz war gut der ehemalige Verlauf der Umfassungsmauer zu erkennen.

Direkt zu Füßen lagen offenbar Reste der antiken Siedlung, die ebenfalls aus dem frühen Neuen Reich stammen sollte - möglicherweise sogar noch etwas früher errichtet wurde.

Abgesehen von den niedrigen Mauern war aber nicht viel zu sehen, so dass Daniel Jackson das erste Gräberfeld in Augenschein nehmen wollte. Ein mäßig freundlicher Traktorfahrer wies ihn im Vorbeifahren darauf hin, dass Dieben hier ratz-fatz die Hand abgehackt würde. Da Daniel Jackson aber keine diebischen Absichten verfolgte, sondern nur auf Bilder aus war, fuhr der Mann besser gelaunt weiter. Ohne es zu merken war Daniel Jackson da schon mitten im Gräberfeld angelangt.

Die Gräber waren lediglich einfache Erdlöcher und damit keineswegs mit dem prächtigen Noblengräbern zu vergleichen, die von anderswo bekannt waren. Deshalb waren sie aber für die Ägyptologen nicht weniger interessant. Auch kleine Funde konnten wichtige Erkenntnisse liefern. So fand man hier Skarabäen und Reliefstücke, die die zeitliche Einordnung des Ortes überhaupt erst ermöglichten. Die Gräber stammten demnach aus der Zweiten Zwischenzeit und dem beginnenden Neuen Reich.

Da Daniel Jackson leider beim besten Willen nicht als Ägyptologe durchgehen konnte, sagten ihm die jetzt leeren Erdlöcher nicht allzu viel. Er wandte daher seinen Blick bereits gen Süden, um zum nächsten Gräberfeld zu gelangen. Es war bereits, vor dem Hügel liegend, zu erkennen.

Auch hier das gleiche Spiel: Daniel Jackson konnte nur leere Gruben im Boden erkennen.

Direkt danaben lagerte jede Menge Stroh, welches man zur Herstellung der bekannten Tonkrüge benötigte.

Für diese Tonkrüge war die Gegend von el-Ballas in ganz Ägypten bekannt. Sie wurden zum Aufbewahren von Trinkwasser eingesetzt, waren aber so porös, dass das Wasser durch Verdunstung angenehm kühl blieb. Ziemlich wichtig in einem heißen Land - die Keramikwaren wurden weithin exportiert und sorgten dafür, dass "Ballas" zum arabischen Wort für "Tonkrug" wurde.

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