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Fotos: März 2005

Obendrauf statt nur dabei

Der Tempel auf dem Thotberg

"Das Wandern ist des Müllers Lust, das Wandern ist des Müllers Lust, das Wa-an-dern."

Wer hatte sich wohl dieses Lied ausgedacht?
Es konnte niemand gewesen sein, der schon "oben" war!

Es konnte niemand gewesen sein, der diesen Weg kannte!

Es konnte niemand gewesen sein, der schon an dieser Klippe entlang gewandert war!

Es konnte nicht Lutz gewesen sein, der sich in der Mittagshitze den Berg hinauf gekämpft hatte...

Den Berg? Klar, den Berg! Jeder Tempelfan weiß, dass es nur um den Thotberg auf der Westbank gehen kann...


Quelle: Google Earth (modifiziert)

"Obendrauf statt nur dabei" wird sich Mentuhotep III, Sohn von Mentuhotep II, dem Gründer des Mittleren Reiches, gedacht haben, als er den Befehl gab, den einzigen Bergtempel Ägyptens zu errichten.

Das es der einzige Bergtempel Ägyptens blieb, wird entweder damit zu tun haben, dass die anderen Pharaonen nur "dabei" sein wollten, dass sie lieber touristenfreundlich in Karnak bauen ließen, oder dass alle anderen Berge ringsherum sowieso niedriger waren.
Wenn man schon einen Bergtempel baut, muss der Berg auch hoch sein. Wäre doch wirklich peinlich, wenn so ein touristischer Nobody wie Mentuhotep III von seinem Bergtempel auf das Pendant eines Superstars wie Ramses II hinunterspucken könnte. Gut, dass das Ramesseum weit genug weg steht...

Zwei Stunden ohne Schatten, unendlich viele Celsius- und noch viel mehr Steigungsgrade liegen zwischen dem Beginn des Aufstiegs und dem Berggipfel.
Schlecht für die Arbeiter von Mentuhotep, die den Tempel gebaut haben.
Schlecht für das ungarische Ausgrabungsteam, welches 1996 - nach Christus wohlgemerkt - den Tempel wieder ausgegraben bzw. restauriert hat.
Schlecht für Lutz, der zwei Tage vor Daniel Jackson hochgestiefelt ist und schlecht für Daniel Jackson, der auch irgendwie hoch musste, weil er wollte.

Die ganze Sache lässt sich etwas erleichtern, wenn man morgens, z.B. nach "Memnon bei Sonnenaufgang" startet, wenn die Celsiusgrade noch nicht aufgefahren, ähm, raufgewandert sind. Nebenbei sehen auch die Felsen im Morgenlicht ganz nett aus...

So, da hier ja nicht so komplizierte Sachen mit "Echtzeit" gedingenst werden, erlaubt sich der Autor (Daniel Jackson, welche Überraschung...) die nächsten 1:45 Stunden mit einem Sätzchen im Zeitraffer passieren zu lassen:
Man wandert los, wandert immer weiter, wandert an der tollen Klippe entlang, wandert an einer superlangen Mauer lang, wandert den steilen Berg hoch und wandert über den letzten Buckel.
Dann hält man beeindruckt den Atem an, soweit das nach dem Aufstieg noch möglich ist...

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